Gewinnungsphase: kreisfreie Städte (FKZ: 67K15686)

Projektdauer: 2020-2022
© Thorben Wengert / PIXELIO

Die städtischen Abwasserbetriebe sind Betreiber von Anlagen zum Transport (Pumpwerke) und zur Behandlung von Abwasser (Kläranlagen). Die Abwasserbetriebe sind meist der größte Stromverbraucher der städtischen Liegenschaften. Bei den Kläranlagen handelt es sich um technische Anlagen mit einer Vielzahl von Komponenten von der Grobreinigung (Rechen und Sandfänge) über die biologischen Reinigungsstufen (Belüftung und Umwälzung) bis zur Schlammbehandlung (Eindickung, Entwässerung) und weitergehende Abwasserreinigung. Darüber sind eine Vielzahl von Pumpen im Einsatz, die Abwasser, Schlamm und gereinigtes Abwasser transportieren und Zusatzstoffe dosieren. Alle einzelnen Anlagenteile und Aggregate laufen durch elektrischen Strom.

In den Sammelnetzen betreiben die Abwasserbetriebe Abwasserpumpwerke, die dasAbwasser z. T. über erhebliche Höhenunterschiede transportieren müssen.
Jede Kläranlage teilt sich in eine Vielzahl von Verbrauchsstellen auf. Alle dieseVerbrauchsstellen sind Bestandteil des Gesamtverfahrens. Ob eine Kläranlageenergieeffizient betrieben wird, setzt sich aus vielen Komponenten zusammen. Jedeeinzelne Komponente besitzt Potenziale hinsichtlich der optimalen Fahrweise.
In den Kläranlagen werden in biologischen Verfahren energiereiche Fraktionen aus demAbwasser herausgetrennt, welche als Klärschlamm anfallen. NebenKohlenstoffverbindungen handelt es sich hierbei auch um phosphorreicheVerbindungen. Der Klärschlamm stellt folglich eine Phosphorressource dar. DerAbwasserbehandlungsprozess, die Aufbereitung des Klärschlamms als gute Grundlagefür ein anschließendes Phosphorrecycling und der Energieverbrauch stehen in derKläranlage im direkten Zusammenhang miteinander.
In den Kläranlagen der mittelgroßen Städte wurden bereits in den 70ern, 80ern und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts Anlagen mit anaerober Schlammstabilisierung, verbunden mit einer Faulung und einer daran angeschlossenen Energiegewinnung errichtet. Hierbei handelt es sich aber um Anlagen mit vergleichsweise niedrigen Wirkungsgraden hinsichtlich der Energieausbeute. Hier stehen in den nächsten Jahren Reinvestitionen auf den Kläranlagen an, die eine Verfahrensoptimierung beinhalten
sollte. Gleichzeitig werden meist im Umland kleinere Kläranlagen betrieben, deren Schlamm heute noch meist in die Landwirtschaft verbracht wird. Das Konzept einer zentralen Schlammbehandlung unter verstärkter Energieausbeute ist auch hier zu betrachten.

Die Frage nach der Energieeffizienz und der Ressourceneffizienz der Ressource Phosphor steht folglich bei den Betreibern von Kläranlagen im direkten Zusammenhang. Während die Energieeffizienz sowohl die Fahrweise der vorhandenen Anlagen (laufender Betrieb) wie auch die Verfahrensoptimierung der Anlage (investive Maßnahmen) betrifft, stellt die Art der Klärschlammbehandlung eine vorbereitende Maßnahme für die spätere Phosphorrückgewinnung dar.
Um die Themen im Kreis der ähnlich gelagerten und Betroffenen konkret zu begleiten und die erforderlichen Maßnahmen bei den Abwasserwerken vor Ort umzusetzen, soll das Netzwerk gegründet werden.

Ziel ist es, dass konkrete Maßnahmen umgesetzt werden und dass das Netzwerk diese Maßnahmenumsetzung entsprechend begleitet. Da sich die Fragestellungen und die Maßnahmen oftmals gleichen, soll das Netzwerk auch eine Plattform der „Hilfe untereinander“ darstellen. Unter Ausnutzung und Mitwirkung der Fachleute, die der DWA angeschlossen sind, sollen im Netzwerk über die Laufzeit einzelne Maßnahmen konkret gemeinsam herausgearbeitet und danach bei den Teilnehmern umgesetzt werden.

c) Potenzielle Teilnehmer des Netzwerks
Das geplante Netzwerk soll aus den kreisfreien Städten in Rheinland-Pfalz gebildet werden. Dabei stehen die Abwasserbetriebe der Betreiber mit städtischen Charakter im Focus. Hier sollen folgende städtische Abwasserbetriebe/Stadtwerke angesprochen werden.

DWA-Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland

+49 6131 6047 12

+49 6131 6047 14

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