Gewinnungsphase: Vorderpfalz (FKZ: 67K15688)

Projektdauer: 2020-2022
© Thorben Wengert / PIXELIO

Die kommunalen Abwasserbetriebe sind Betreiber von Anlagen zum Transport (Pumpwerke) und zur Behandlung von Abwasser (Kläranlagen). Die Abwasserwerke sind meist der größte Stromverbraucher der kommunalen Liegenschaften. Bei den Kläranlagen handelt es sich um technische Anlagen mit einer Vielzahl von Komponenten von der Grobreinigung (Rechen und Sandfänge) über die biologischen Reinigungsstufen (Belüftung und Umwälzung) bis zur Schlammbehandlung (Eindickung, Entwässerung) und weitergehende Abwasserreinigung. Darüber sind eine Vielzahl von Pumpen im Einsatz, die Abwasser, Schlamm und gereinigtes Abwasser transportieren und Zusatzstoffe dosieren. Alle einzelnen Anlagenteile und Aggregate laufen durch elektrischen Strom.

In den Sammelnetzen betreiben die Abwasserbetriebe Abwasserpumpwerke, die das Abwasser z. T. über erhebliche Entfernungen und Höhenunterschiede transportieren müssen.
Jede Kläranlage teilt sich in eine Vielzahl von Verbrauchsstellen auf. Alle diese Verbrauchsstellen sind Bestandteil des Gesamtverfahrens. Ob eine Kläranlage energieeffizient betrieben wird, setzt sich aus vielen Komponenten zusammen. Jede einzelne Komponente besitzt Potenziale hinsichtlich der optimalen Fahrweise.
In den Kläranlagen werden in biologischen Verfahren energiereiche Fraktionen aus dem Abwasser herausgetrennt, welche als Klärschlamm anfallen. Neben Kohlenstoffverbindungen handelt es sich hierbei auch um phosphorreiche Verbindungen. Der Klärschlamm stellt folglich eine Phosphorressource dar. Der Abwasserbehandlungsprozess, die Aufbereitung des Klärschlamms als gute Grundlage für ein anschließendes Phosphorrecycling und der Energieverbrauch stehen in der Kläranlage im direkten Zusammenhang miteinander.

Je nach Größe, Art und Alter der Kläranlage unterscheiden sich die Verfahren zur biologischen Abwasserbehandlung in zwei Gruppen
Aerobe Verfahren
Anaerobe Verfahren

Während bei den großen Kläranlagen die anaeroben Verfahren mit Schlammfaulung und Energieerzeugung verbreitet sind, stammen eine Vielzahl von kleineren und mittelgroßen Anlagen aus den 70ern, 80ern und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, bei denen die aerobe Stabilisierung vorherrscht und noch keine Energieerzeugung vorgesehen ist. Hier stehen in den nächsten Jahren Reinvestitionen an, in deren Zusammenhang die systemische Frage nach der Verfahrensart zu stellen ist.
Die Frage nach der Energieeffizienz und der Ressourceneffizienz der Ressource Phosphor steht folglich bei den Betreibern von Kläranlagen im direkten Zusammenhang. Während die Energieeffizienz sowohl die Fahrweise der vorhandenen Anlagen (laufender Betrieb) wie auch die Verfahrensoptimierung der Anlage (investive Maßnahmen) betrifft, stellt die Art der Klärschlammbehandlung eine vorbereitende Maßnahme für die spätere Phosphorrückgewinnung dar.
Um die Themen in den Regionen konkret zu begleiten und die erforderlichen Maßnahmen bei den Abwasserwerken vor Ort umzusetzen, soll das Netzwerk gegründet werden.

Ziel ist es, dass konkrete Maßnahmen umgesetzt werden und dass das Netzwerk diese Maßnahmenumsetzung entsprechend begleitet. Da sich die Fragestellungen und die Maßnahmen oftmals gleichen, soll das Netzwerk auch eine Plattform der „Hilfe untereinander“ darstellen. Unter Ausnutzung und Mitwirkung der Fachleute, die der DWA angeschlossen sind, sollen im Netzwerk über die Laufzeit einzelne Maßnahmen konkret gemeinsam herausgearbeitet und danach bei den Teilnehmern umgesetzt werden.

c) Potenzielle Teilnehmer des Netzwerks
Das geplante Netzwerk soll in der Region Vorderpfalz gebildet werden. Dabei stehen die Abwasserwerke der kleineren und mittelgroßen kommunalen Betreiber im Focus. Hier sollen folgende Werke angesprochen werden:

DWA-Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland

+49 6131 6047 12

+49 6131 6047 14

info@dwa-hrps.de